Das österreichische Fleischerhandwerk ist eines der besten Wurstproduzenten Europas“, ist Wolfgang Seidl überzeugt von den heimischen Produkten, „die Qualitäten, die wir hier bewerten und verkosten durften, waren allesamt wirklich hervorragend.“
Der 24. Internationale Fachwettbewerb für Fleisch- und Wurstwaren fand Mitte September statt. Perfekt organisiert von dem Team der Lebensmittelakademie rund um Katja Maier, bot der Fachwettbewerb den Betrieben einmal mehr die Chance, ihre Produkte fachkundig überprüfen zu lassen. Anka Lorencz, Bundesgeschäftsführerin der Lebensmittelgewerbe erklärt: „Bei diesem Fachwettbewerb geht es nicht darum, wer die beste Käsewurst hat, sondern darum, eine fachliche und ehrliche Antwort von der Branche für die Branche zu bekommen.“
Und Fleischer-Bundesinnungsmeister Raimund Plautz wirft nach: „Es ist eine wichtige Standort-Bestimmung für handwerkliche und industrielle Produkte.“
Fleischerhandwerk in Österreich: So schmeckt Qualität
Gleichzeitig wurde der Event auch als Imagepolitur für das Fleischer-Gewerbe Österreichs genutzt. Und auch das ist grandios gelungen: Bereits im Vorfeld hat das Dream-Team Anka Lorencz und Raimund Plautz viel Arbeit, Netzwerk und kluge Strategien entwickelt, um die Qualitätsprodukte vor den Vorhang zu holen und einem möglichst großen Publikum zu präsentieren. So waren bei der Pressekonferenz nicht nur Fach-, sondern auch Publikumsmedien anwesend. Dank der Kooperation mit der Kärnten Krone gelang es auch, einen Bericht in einem reichweitenstarken Medium zu positionieren.
Sehr gut angenommen wurde die bereits traditionelle Promi-Verkostung, die auch heuer von Sommelier und Fachjournalist Johannes Rottensteiner sehr fachkundig und ebenso charmant geleitet wurde. Neu war heuer eine Publikumsverkostung, die am Donnerstag vor dem Fleischkompetenzzentrum geboten wurde und großen Anklang fand.
IFFW: So funktioniert der Bewerb
Die eingereichten Produkte wurden von einem eigenen und abgesonderten Team mit einem Code aus Zahlen und Zeichen versehen. Ab diesem Zeitpunkt wusste niemand mehr, woher das Produkt stammte. So anonymisiert landeten die Produkte der einzelnen Kategorien an den Tischen der Juroren.
Seidl: „Wenn Waren mit Logo oder angeschnitten eingereicht wurden, sind sie ausgeschieden – es wurde wirklich alles, was nur den ,Geruch‘ einer Manipulation hatte, sofort ausgeschlossen!“
Die international besetzte Jury – übrigens alle ehrenamtlich – hatte drei Tage Zeit, um alle Produkte zu testen und zu bewerten. „Es ist eine Höchstleistung, die die Juroren erbracht haben“,streut Oberjuror Seidl seinem Team Blumen, „wir haben heuer in Dreier-Teams bewertet, um einen möglichst breiten Konsens herstellen zu können“.
IFFW 2023: 594 Medaillen wurden verliehen
Insgesamt wurden 628 Produkte in den sechs Kategorien eingereicht, die meisten Einreichungen gab es mit 48 Produzenten bei den „Brätwürsten“, dicht gefolgt von der Kategorie „Fleischwürste“, wo 47 Produzenten ihre Produkte eingereicht haben. Davon wurden insgesamt 608 Produkte prämiert. Der Medaillenspiegel kann sich sehen lassen: 419 Gold-Medaillen (66,72 %), 140 Silber-Medaillen (22,29 %) und 33 Bronzene (5,57 %). Lediglich an 13 Produkte (2,07 %) konnten die Juroren keine Medaillen verleihen.
Wir können stolz auf unser Handwerk sein, das ist das Fazit aller Beteiligten dieses Wettbewerbs. Wolfgang Seidl bringt es auf den Punkt: „Die unterschiedlichen Geschmackserlebnisse, die uns unsere Produkte schenken , wenn man die Aromen auf dem Gaumen spürt, das ist einfach geil.“
Serien-Gewinner 2023
Mit insgesamt 17 Einreichungen wurden sechs Serien-Gewinner von der Jury ermittelt.
Wurst- und Fleischwaren
• Rudolf Frierss & Söhne Fleisch- und Wurstspezialitäten, Villach
• Seidl Fleischerhandwerk GmbH, Neunkirchen
• Hutegger KG, Bad Hofgastein
Bio-Serie
• Walser GmbH & Co KG, Meiningen
Regionale Serie
• Urban GmbH & CoKG, St. Johann im Pongau
Wild-Serie
• Urban GmbH & CoKG, St. Johann
Medaillenspiegel
… geordnet nach den Bundesländern
Wien, vier Betriebe
14 Gold, 7 Silber, 1 Bronze, 1 Keine
Niederösterreich, 20 Betriebe
153 Gold, 62 Silber, 17 Bronze, 6 Keine
Oberösterreich, acht Betriebe
41 Gold, 11 Silber, 1 Bronze, 1 Keine
Burgenland, drei Betriebe
8 Gold, 2 Silber, 0 Bronze, 1 Keine
Steiermark, vier Betriebe
22 Gold, 11 Silber, 1 Bronze, 0 Keine
Kärnten, zwölf Betriebe
63 Gold, 19 Silber, 9 Bronze, 3 Keine
Salzburg, vier Betriebe
45 Gold, 11 Silber, 2 Bronze, 0 Keine
Tirol, sechs Betriebe
56 Gold, 13 Silber, 2 Bronze, 1 Keine
Vorarlberg, ein Betrieb
17 Gold, 4 Silber, 2 Bronze, 0 Keine
Autorin: Tanja Braune
